Dies ist der letzte Tagebucheintrag des M-Wurf.
Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2018 allen M-Welpeneltern und allen, die die Aufzucht der acht M-chen interessiert mitverfolgt haben!
Nach all dem vielen Regen, den wir in den letzten Wochen hatten, gab es kurzzeitig mal besseres Wetter - das heißt, es regnete mal 1- 2 Tage nicht und der starke Wind sorgte dafür, dass der Rasen etwas weniger nass war und der Matsch etwas weniger matschig...die Welpen wagten sich somit weit in den Freilauf hinaus. Am anderen Ende angekommen, dachten sie, das kann doch noch nicht alles gewesen sein, und fanden flugs einen Durchschlupf zwischen Holzzaun und Wilddraht-Einzäunung. Schwupp wuselten sie auf einmal durch den großen Garten und fanden das offenbar ganz wunderbar aufregend! Hans-Werner und ich hatten alle Mühe, die Zwerge wieder einzufangen und setzten sie wieder in den Freilauf zurück. Mit dem Erfolg, dass sie gleich wieder durchschlüpften! Eurasierwelpen sind wie Wasser - Wasser sucht sich bekanntlich immer seinen Weg...und hat man irgendwo eine Lücke im Zaun, von der man nichts wusste, dann zeigt der Eurasier sie einem in Windeseile! (Egal ob Welpe oder erwachsen!) Nun ist die Lücke verbarrikadiert und seitdem können wir die Emmies unbesorgt auch bei Dunkelheit in den Garten lassen, ohne dass sie ausbüxen!
Stella springt elegant vom Baumstamm. Miina versucht, sie erfolglos aufzuhalten.
Die Welpen gehen bei jedem Wetter gern raus, um ihre großen Geschäfte zu erledigen. Dann spielen und toben sie nach Herzenslust über die Baumstämme, sie klettern, springen und kriechen sogar hindurch. So unsere lütte Naaja, die offenbar keine Angst vor Matsch hat und sportlich ihren kleinen Körper unter den Baumstämmen hindurchzwängt. Kleine sind ja oft im Vorteil - Mozart zum Beispiel käme da mit seiner Leibesfülle nicht so elegant hinterher. ;-)
Aber Mozart hat eh andere Ambitionen, er versucht es mal mit vegetarischer Kost als kleinen Snack zwischen den Hauptmahlzeiten. Unser Tannenbäumchen hat schon durch den L-Wurf ein etwas gerupftes Aussehen; Hier vervollkommnet Mozart mit Assistent Marty die vom L-Wurf unvollendet zurückgelassene Form, schließlich ist bald Weihnachten, - wie sieht denn das sonst aus!!
Das Wiege-Ergebnis der 6. Woche hatte mich nicht ganz zufriedengestellt. Eine Erhöhung der Fleischration war geboten, auch wurde ein neues Trockenfutter ausprobiert. Aufgrund der erhöhten Futtermenge und der Drängelei um den Futterring stellte ich einen zweiten Ring zur Verfügung. So kam jeder zum Zug und dementsprechend waren dann auch die Gewichte am Ende der 7. Woche. Alle Welpen - bis auf Stella - hatten über 1000 g zugenommen. Ganz ordentlich!
Bei schlechtem Wetter wird drinnen gespeist,
bei gutem Wetter an der frischen Luft.
Morgens sind die Welpen immer am lebhaftesten und spielen wie verrückt! Gut ist es, wenn es nicht regnet, dann können sie sich nach Herzenslust draußen müde toben. Aber ob es nun von oben trocken ist oder nicht, von unten ist es in jedem Fall nass, so dass die Welpen grundsätzlich mit nassen und schmutzigen Beinen und Bäuchen wieder hereinkommen. Nachdem ich daraufhin neulich eine völlig verdreckte Küche zum x-ten Male wischen musste, wurde eine neue Hausregel eingeführt. Die Welpen müssen nun immer im Heizungsraum vor dem Türschutzgitter warten und einer nach dem anderen wird frottiert, bevor er in die ersehnte Küche darf. So lernen die Welpen gleich, sich die Pfoten trocken reiben zu lassen. Das klappt ganz wunderbar.
Miina und Stella, schnell rein, es hagelt schon wieder!
Motte, flink hinterher!
Gegen Ende der 7. Woche wurde das Wetter wirklich grottenschlecht. Es donnerte, es hagelte und stürmte. Die Gartenfahne und die bunten Wimpel flatterten zum Zerreißen gespannt. Der vorher schon sehr nasse Rasen versank immer mehr im Wasser, und die wackeren Welpen, die im Garten gewesen waren, freuten sich nun plötzlich, dass sie nach dem ungemütlichen Gartenausflug gemütlich aneinander gekuschelt im Korb an der Heizung in der Küche schlafen konnten, bis wieder einigermaßen trocken waren. Sonst bevorzugen die meisten Welpen nämlich eigentlich die Fliesen als Schlafplatz, bis auf ein paar Ausnahmen: Naaja und Miina lieben es grundsätzlich, im Hundebett zu schlafen, auch wenn sie ansonsten alles andere als zimperlich sind.
Naaja - zerzaust nach dem Matschbad
Mozart, Naaja und Miina (etwas eng...passt nicht so ganz für drei)
Aber wo ein Wille ist...
Mourie kuschelt sich an Makanis Plüschpelz an.
Stella ist nicht müde.
Motte sieht schon wieder hellwach aus, im Gegensatz zu Makani
Marty liebt Billes Wipper
Die Wurfkiste war im Laufe der Woche von einigen Welpen zum Hundeklo umfunktioniert worden, - Lieblingsaufenthaltsraum ist dagegen nun die Küche geworden, mit all den Freiheiten, die dieser große Raum so mit sich bringt. So wurde die Wurfkiste hochgestellt und der Heizungsraum, der ja Durchgang zum Welpengarten ist, komplett mit Zeitungen ausgelegt. Ein große Fläche für die kleinen Geschäfte zwischendurch. Und die M's sind wahre Auslaufmodelle - kaum haben sie aus dem Wassernapf "getankt", läuft es hinten quasi bald schon wieder heraus. Dann wird wieder nachgetankt. Natürlich ab und zu auch bei Piri, wenn sie gnädig ist. Und das ist sie immer noch mehrmals am Tag. Mit einem Blick wie ein Opferlamm erträgt Piri die acht kleinen Monsterchen an ihrem Gesäuge, bis es ihr dann reicht und sie die kleinen spitzzahnigen Piranhas abschüttelt. Sie spielt gern mit den Welpen und trägt ihnen Spielzeuge zu oder zottelt mit ihnen. Am liebsten mag sie aber etwas zum Kauen herantragen. Dann legt sie sich kauend damit zwischen die Welpen und demonstriert lautstark, dass sich kein Welpe an ihre Beute heranzuwagen hat. Wenn ihr "Publikum" sich dann vorsichtig zurückgezogen hat, ist der Erziehungsauftrag erfüllt und sie überlässt den Welpen großzügig den Rest.
Auch Ginger und Cuba dürfen immer in die Küche, was sie mit Freude tun. Ginger vertreibt sich mit den Kleinen die Langeweile und lässt sich oft geduldig von ihnen beknabbern. Wenn sie zu doll zwicken, bekommen sie aber Bescheid! Und Cuba legt sich als ruhender Pol in die Mitte oder spielt auch manchmal temperamentvoll mit den Welpen. Sie warnt Ginger, wenn diese zu wild mit den Welpen spielt und verbietet Bob, die Küche zu betreten. Kurz: Oma Cuba hat die Oberaufsicht und ist darin unangefochtene Autorität. ;-) Piri hält sich zurück und lässt Cuba machen, - sehr souverän und gelassen.Wenn die Welpen allerdings eigene kleine Kauartikel bekommen, dann müssen alle großen Hunde inclusive Piri die Küche verlassen, weil die den Welpen sonst gnadenlos alles Essbare abnehmen und selber fressen.
Hühnerfüße, Hühnerhälse, Dörrfleisch und getrockneter Pansen werden gern genommen
Kausachen sind manchmal die einzige Möglichkeit, die wilde Truppe zum Runterfahren zu bewegen. dann sind sie auf einmal ganz ruhig und sehr beschäftigt. Und die Einrichtung bleibt leidlich heil...
Gestern gab es ein besonderes Erlebnis. Motte, Miina, Mourie und Mozart durften mit mir den Kindergarten in Emmelsbüll besuchen. Meine Schülerin Lotte war als Helferin dabei. Die erste Fahrt im Auto - in einer Box - und dann soviele Kinder auf einmal! Das war schon sehr aufregend für die vier Welpen. (Die anderen vier kommen nächste Woche dran.)
Motte, Miina und Mozart (Mourie liegt dahinter.)
Die Erzieherinnen hatten natürlich vorher die Eltern gefragt, ob sie einverstanden sind. Als wir kamen, freuten sich alle Kinder und machten einen großen Stuhlkreis. Alle waren sehr leise, ehrfürchtig und zugleich entzückt, als sie die Welpen sahen. Zunächst erkundeten die Vier vorsichtig das unbekannte Terrain, dann durften die Kinder sich den Welpen vorsichtig nähern und sie streicheln. Selbstverständlich zeigen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen hier nur Ausschnitte, auch wenn ich zu gern die strahlenden Kindergesichter veröffentlicht hätte.
Mourie hat sich einen angenehmen Platz gesucht und auch gleich eine kleine Freundin gefunden.
Wieder zu Hause (3 km Fahrt sind es nur) waren die Drei so platt, dass sie gar nicht wieder aus der Autobox wollten. Sie hatten es sich darin schon gemütlich gemacht.
Nach der ganzen Aufregung schliefen sie zu Hause erstmal tief und fest - während die anderen vier Geschwister deutlich munterer waren - und danach waren sie wieder die "Alten". Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig Ruhe und Schlaf zur Verarbeitung außergewöhnlicher Erlebnisse für Welpen ist. Nichts ist schlimmer, als wenn Welpen von einem Event zum anderen geschleppt werden, um die wenigen Wochen der Sozialisierung "auszunutzen". Das Verarbeiten der Erlebnisse muss unbedingt ermöglicht werden, damit ein Welpe nicht zum Nervenbündel wird. Und das geht am besten durch viel Schlaf. Und dazu noch solch eine Höhle wie z.B. eine Autobox - besser geht es nicht!
Natürlich wollen Welpen aber auch immer wieder etwas erleben, und so freuten sie sich sehr, dass heute einer meiner Flötenschüler aus Niebüll mit seiner Schwester für eine halbe Stunde zu Besuch kamen und mit ihnen spielten.
Morgen Vormittag werden die beiden Kinder wiederkommen und mit mir und den Welpen ein paar kurze Autofahrten unternehmen. Schließlich gehen wir nun der 8. und damit auch letzten Woche der Aufzucht entgegen. In dieser Woche steht noch einiges Wichtige an, wie z.B. das Impfen und Chippen am 12.12., sowie noch ein Besuch im Kindergarten mit Marty, Stella, Makani und Naaja. Und nicht zuletzt die Wurfabnahme am 18.12.
Am 19. werden uns dann Naaja und Marty als Erste verlassen. Am 20. wird Makani abgeholt. Am 21. reisen Mozart und Motte ab, und am 22. Mourie und Miina. Nur Stella bleibt dann hier; Aber ruhig wird es dann bei uns sicher nicht werden. Unser Rudel kommt endlich wieder zu seinem Recht, nachdem ich es wochenlang sträflich vernachlässigen musste, und Ginger und Stella werden sicher lustige Spielpartner werden.
Schon jetzt freue ich mich auf unser erstes Wurfgeschwistertreffen im neuen Jahr an der Ostsee! Und vielleicht wird ja ein Piri-Kinder-Treffen daraus, falls einige L's Lust haben, mitzumachen! Lenya - Naajas Schwester - ist auf jeden Fall dabei! ;-)
Zwei dicht gefüllte Wochen liegen hinter uns. Viele Besucher mit leckeren Kuchen und sogar Suppe und Nachtisch kamen und bewunderten unsere Welpen - so waren u.a. Bahar und Maxi für Makani erstmals da, sowie Manuela und Thomas für Mouri. Und auch Motte bekam zu Beginn der 6. Woche Besuch. Eric, Michaela, Nike und Yves kamen für zwei Übernachtungen aus Ziethen, um Motte erstmals live zu erleben. Und nicht zu vergessen, Sylvia, das Frauchen vom Vater der Welpen, aus Berlin! Alle Besucher im Einzelnen aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen...es waren auch einige "Wiederholungstäter dabei...die Küche war jedenfalls stets Mittelpunkt des Hauses und die Tafel - Dank der Freigiebigkeit und des Einfallsreichtums unserer Gäste - immer reich gedeckt!
Am Wochenende mussten teilweise einige Hundesitterinnen (Helene, Lilli und Kathi) auf unsere M-chen aufpassen, weil HW und ich beide musikalische Verpflichtungen hatten. Deshalb gibt es diesmal auch wieder eine Zusammenfassung von zwei Wochen, weil einfach die Zeit am letzten Wochenende für das Tagebuch fehlte.
Maxi und Bahar, sowie Andrea und Marek "umzingeln" die Wurfkiste, die zu Beginn der 5. Woche noch in der Küche stand.
In der 5. Woche gab es ein paar Neuerungen. So vergrößerte ich den Bereich um die Wurfkiste herum, legte alles mit Zeitungen aus und stellte vorübergehend eine kleine Lage Rollrasen auf, um eine erste Heranführung an die grünen Halme herzustellen, welche ja letztlich draußen auf entsprechende Benutzung warteten. Da es aber ständig geregnet hatte, war es draußen aber noch zu nass und matschig für die Welpen. Der Rollrasen neben der Wurfkiste wurde derweil erstaunlich gut angenommen. So gut, dass er nach zwei Tagen wegen des strengen Geruchs auf die überdachte Terrasse und bald darauf gänzlich ins Freie verlegt wurde. Damit war dann auch gleichzeitig der einschneidende Zeitpunkt gekommen, die Wurfkiste Richtung Heizungsraum und somit nahe an die Hintertür, welche Zugang zur überdachten Terrasse und zum Garten bietet, zu verlegen.
Die Wurfkiste - hier noch in der Küche...
...und bald darauf im angrenzenden Heizungsraum.
Von dort aus geht es entweder in die Küche - viel Platz zum Toben und Schlafen in wohliger Temperatur - oder auf die Terrasse und von da aus in den herbstlich nassen Garten.
Spielplatz Terrasse (überdacht)
Der Garten war zunächst noch so nass und matschig, dass ich die Kletterkisten zunächst voriegend auf den trockenen Platten aufstellte. Aber gegen Ende der 6. Woche stellte sich zum Glück etwas Frost ein, so dass die Welpen sich dann auch ganz gern weiter auf die Rasenfläche hinauswagten.
Motte, unser kleiner Held, zeigte es allen als Erster, was man draußen auf dem Rasen machen soll.
Auch in den letzten beiden Wochen haben die Welpen wieder gut zugenommen. Sie bekamen zunächst ein Gemisch aus Trockenfutter und Welpenmilch zugefüttert, im Verlauf der beiden Wochen dann jeweils als mittlere Mahlzeit eine rohe Fleischmahlzeit aus Schlund und grünem Pansen, was quasi inhaliert wurde!
Zum Ende der 6. Woche musste die Menge so gesteigert werden, dass ich einen zweiten Futtering hinzugenommen habe. Somit müssen sich jetzt nur jeweils vier Welpen einen Ring teilen und jeder hat genug Platz und Muße, seinen Bedarf zu decken. Piri, die ich gleichzeitig abseits füttere, hat immer das Nachsehen. Blieb anfangs immer noch ein Rest für sie zum Ausschlecken übrig, ist der Futterring inzwischen immer blank ausgeleckt. Keine Chance auf Reste, arme Piri! Und dann stürzen sich die kleinen Piranhas auch noch nach der Fütterung auf ihr Gesäuge und holen sich da einen kleinen Nachtisch. Das macht Piri auch geduldig mit; Jedoch gibt es nun immer öfter Zeiten zwischendurch, wo sie ihre Lütten genervt anranzt, sie gefälligst in Ruhe zu lassen. Die Bar ist schließlich nicht rund um die Uhr nach Belieben geöffnet, sondern nur zu ganz bestimmten Zeiten, die sie selber bestimmt.
Piri steht bei ihren Kindern immer hoch im Kurs - als potentielle "Tankstelle".
In der 6. Woche durften nach und nach alle weiteren Rudelmitglieder zu den Welpen Kontakt aufnehmen, da war Piri mittlerweile sehr aufgeschlossen. Sehr interessant ist, wer von unseren Hunden dabei welche Rolle einnimmt.
Bob ist interessierter Zaungast, wird aber als Einziger von Piri in der Küche nicht gern gesehen.
Bille hält sich komplett aus dem Welpentrubel heraus. Sie kann die kleinen "Monsterchen" nicht leiden, die gehen ihr auf die Nerven. Wenn sie in die Küche kommt, dann nur, um bei uns zu sein, und dann hoch oben auf einem Stuhl, wo die Welpen weit weg sind.
Ginger findet es unheimlich toll, dass hier soviel los ist und tummelt sich gern mitten zwischen den Welpen. Sie ist das perfekte Kindermädchen, und amüsiert sich prächtig dabei. Teilweise trennt sie Streithähne, manchmal treibt sie es aber im Spiel auch etwas zu weit. Da tritt dann Cuba auf den Plan. Sie als erfahrene Mutter und Großmutter hat den selbst ernannten Auftrag, die Aufsicht über alles zu führen und keine Frechheiten durchgehen zu lassen. So werden die Welpen zu Respekt und Anstand ihr gegenüber erzogen. Gleichzeitig wird unser Jungspund Ginger von Cuba eingenordet, dass sie mit den Kleinen nicht zu ausufernd und wild zu spielen hat, was deutlich Wirkung zeigt. Sonst ein ziemlicher Haudegen, verhält sich Ginger meistens erstaunlich vorsichtig im Umgang mit den Kleinen.
Makani werden von Cuba die Leviten gelesen.
Cuba kann aber auch sehr weich werden und lässt ihren Enkeln dann auch hier und da freie Hand. (Hier Miina eingekuschelt in Cubas Puschelschwanz).
Heute Nachmittag trieb Cuba es mit ihrem Verantwortungsgefühl aber etwas auf die Spitze: sie war die ganze Zeit bei den Welpen und lag mitten in der Küche im Getümmel, - so richtig in ihrem Element! Als Piri, die im Flur ein Nickerchen gehalten hatte, ebenfalls in die Küche kommen wollte, wurde sie von Cuba warnend angeknurrt. Nach dem Motto "Weggegangen, Platz vergangen!" Da stutzte ich Cuba dann etwas zurecht und verschaffte Piri den ihr gebührenden Eintritt.
Aber eine geborene Mutter wie Cuba kann nun mal nicht aus ihrer Haut. Sie identifiziert sich so stark mit dieser Rolle, dass sie heute sogar den Welpen etwas vorgewürgt hat. Das wird dann sicher wieder im Wurfabnahmebericht der Zuchtwartin vermerkt werden, mit den Worten:"Oma würgt vor!" So wie es auch in der Wurfabnahme der L's stand und was für viel Gelächter sorgte!
Lieblingsschlafplatz der M-chen: unter dem Küchentisch auf den nackten Fliesen!
Wie im Zeitraffer vergingen die letzten beiden Wochen! Das lag vielleicht auch mit daran, dass ich am Wochenende dazwischen auf einem Seminar war und mir somit fast drei Tage im Ablauf fehlten. Kathi und HW vertraten mich aber bestens, so dass es dem Rudel und den Welpen natürlich an nichts fehlte.
Bevor ich wegfuhr, hatte ich schon den Eindruck gehabt, dass die Welpen nicht mehr so richtig satt wurden und nahm mir vor, nach meiner Rückkehr mit dem Zufüttern zu beginnen. - Die erste Welpenmilchmahlzeit aus der Welpenschale wurde schnell und begeistert weggeschlabbert und schon bald steigerte sich nicht nur die Menge, sondern auch die Häufigkeit der zusätzlichen Mahlzeiten. Zur Milch kam dann bald auch Trockenfutter fein gemahlen und untergerrührt dazu; so wurden die Welpen noch besser satt. Und am Ende der 4. Woche zeigte sich erwartungsgemäß bei allen Welpen ein kräftiger Anstieg der Gewichtskurve! Auch die "Kinderchor-Konzerte" wurden seltener und leiser - bis auf Makani, der es nicht lassen konnte, hin und wieder doch noch ein extra Solo von sich zu geben - lautstark und nicht zu überhören... Überhaupt ist der ganze M-Wurf ein eher "sangesfreudiger" Haufen, vor allem, wenn der Magen knurrt!
Marty stimmt eine Arie an (nicht von Mozart, glaube ich...)
Nicht nur die Zufütterung war eine bahnbrechende Neuerung in den letzten beiden Wochen, neu war vor allem die rasante Entwicklung vom schlafenden, schmatzenden Säugling zum frech knurrenden und kläffenden Hündchen, das mit seinen Geschwistern in der Wurfkiste rauft und im Schweinsgalopp hin - und herrennt, mit Spielzeug zottelt und mit den Geschwistern Schnauzenzärtlichkeiten austauscht.
Jeder Blick in die Wurfkiste ist fesselnd und amüsant, man kann sich kaum von den M-chen losreißen! Da die Welpen seit der 4. Woche nun auch in die große Küche umgezogen sind und sich ihr Aktionsradius erweitert hat, können sie sich nun viel besser austoben und durch Öffnung der Wurfkiste auch außerhalb des Lagers lösen. Für unsere Besucher ist genug Platz und auch für Kaffee und Kuchen ist immer gesorgt - vorausgesetzt die Welpenbesucher bringen welchen mit. Das ist ja so Sitte. ;-)
Britta hat einen Apfel-Crumble mitgebracht - Bille und Ginger sind mit von der Partie
Unschöne aber nötige Dinge wie Krallen schneiden und Wurmkuren wurden mittlerweile zwei Mal absolviert und ohne viel Gegenwehr von den M-chen hingenommen. Auch der Besuch unserer Osteopathin Maren Mommsen stand auf dem Programm. Diese legte ihre heilsamen Hände an den gesamten Wurf und besonders an Frl. Grün (jetzt Miina), die ja durch den Kaiserschnitt eine kleine Verletzung an der Rute gehabt hatte. Ein Tipp meiner Tierheilpraktikerin, der sich auch beim L-Wurf vor einem Jahr schon sehr gut bewährt hat; Eventuelle Blockaden können so gelöst werden und die Lebensenergie kann wieder frei fließen.
Mourie macht Faxen - da fließt die Energie offenbar völlig ungehindert ;-)
In der 4. Woche kam Andrea mit Marek zu Besuch und er suchte sich seinen Wunsch-Rüden aus: Mozart sollte es sein, und Marek hielt seinen kleinen neuen Freund ganz glücklich im Arm.
Über ein Jahr waren Andrea und Marek auf fast jedem Eurasierspaziergang mitgelaufen und hatten sehnschtig darauf gewartet, sich endlich auch den Wunsch vom eigenen Eurasier erfüllen zu können. Mit Mozart geht dieser Traum nun in Erfüllung. Aber auch die übrigen Rüdenanwärter, die bis dahin noch in der "Warteschleife" gesteckt hatten, durften sich nun entscheiden, und jeder bekam durch eine glückliche Fügung jeweils den Rüden, den er sich am meisten gewünscht hatte.- Bei den Hündinnen wurde es kurz noch einmal spannend. Nachdem Britta sich für ihre Naaja entschieden und Manuela ihre Wunschhündin Mourie zugesagt bekommen hatte, wanderte Frl. Grün innerhalb kurzer Zeit durch zwei verschiedene "Hände", bis sie als Drittes schließlich bei Ilona und Gerd landete, die ihr nicht widerstehen konnten und sie "Miina" tauften. Das bedeutet Geschenk, weil sie das Freiwerden dieses besonderen, entzückenden Welpen als Wink des Schicksals für sich empfanden. Davinci bekommt nun nach neun Jahren weibliche Gesellschaft und wird sicher ein galanter Partner für Miina sein.
Der Reigen der Besuche wurde in dieser Woche mit Marek eröffnet und nun wird es in den nächsten Wochen bis kurz vor Weihnachten hier weiterhin sehr kunterbunt zugehen...der Terminkalender sieht jedenfalls schon sehr "abwechlungsreich" aus! :-))
Mächtig aufgehellt haben sich die Farben der M's in dieser zweiten Woche. Bei Tageslicht direkt am Fenster sieht man, dass die ehemals ganz dunklen Welpen (R1 und R2 sowie H3 und H4) inzwischen ganz stark von ihrer Ursprungsfarbe abweichen und dem Image der "farblichen Wundertüte", das dem Eurasier nachgesagt wird, alle Ehre machen...! Was man letzte Woche schon ahnte, ist eingetroffen: der zunächst schwarz-marken wirkende Makani entpuppt sich zunehmend als wolfsfarbener Rüde, der sich täglich mehr vom ursprünglichen Schwarz entfernt. Somit hat Piri in diesem Wurf nicht einen einzigen schwarzfarbigen Nachkommen. Rudi hat großen farblichen Einfluss auf die M-chen genommen und das ist sehr aufregend und interessant.
Makani ist nicht mehr wieder zu erkennen ;-)
Am Montag, d. 30.10. fuhr ich mit Piri und den M-chen nach Schafflund zum Tierarzt, da bei Piri die Fäden gezogen werden mussten. Ein achtstimmiger Kinderchor begleitete mich crescendierend über diese 35-minütige Fahrt, da nach kurzer Zeit bei den Welpen anscheinend nagender Hunger einsetzte. Obwohl sie gerade kurz vorher zu Hause noch ihr "2. Frühstück" bekommen hatten. Es war nicht ganz einfach, sich dabei auf den Verkehr zu konzentrieren, um es milde auszudrücken. Kurz vor dem Hungertod und nervlich am Limit erreichten wir die Praxis, wo Piri und die Welpen sofort ein Zimmer bekamen. Dort wurde für sie auf dem Boden eine Decke augebreitet, damit das "Picknick"der hungrigen Hunde-Familie sogleich beginnen konnte. Piri fand das unter diesen Umständen nicht so klasse, aber da musste sie durch. Nachdem ihre Lütten gesättigt waren, konnte man wieder sein eigenes Wort verstehen und Piri konnten die Fäden gezogen werden. Bei dieser Gelegenheit schaute sich die junge Tierärztin auch gleich die Rute von Fräulein Grün an und besprühte diese mit Silberspray. Durch diese Behandlung und anschließendes regelmäßiges Auftragen von Bepanthen sowie homöop. Unterstützung sollte der Heilung nun nichts mehr im Wege stehen. Und siehe da, man konnte förmlich von Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag endlich gute Fortschritte erkennen. Die Rutenspitze ist mittlerweile prima abgeheilt und es hat sich gezeigt, dass die Prognose der Tierärztin zutraf: dass Welpen zum Glück sehr gutes "Heilfleisch" haben!
Die Rute von Fräulein Grün ist übrigens wahrscheinlich durch das Skalpell beim Kaiserschnitt angeritzt worden. Somit ist sie im wahrsten Sinne des Wortes "unter's Messer" gekommen...das kann im Eifer des Gefechts bei einer Sectio schon mal passieren, wie mir eine Gynäkologin versicherte. Das kleine Frl. Grün hat sich davon aber nicht unterkriegen lassen, sondern hat trotzdem gut zugenommen und zeitweise das Fräulein Gelb sogar mal kurzzeitig überholt. In einer Beziehung ist die kleine Süße aber in jedem Fall Spitzenreiter: sie ist am "aufgewecktesten" von allen und hat am 14. Tag als Einzige ihre Augen geöffnet, während ihre Pennbrüder- und Schwestern sich damit noch etwas Zeit lassen.
Piri meistert ihre schwere Aufgabe, acht Mäuler Tag und Nacht satt zu machen, auf das Allerbeste. Sie schläft allerdings immer außerhalb der Wurfkiste und kommt auch mal kurzzeitig in die Küche oder ins Wohnzimmer. Allerdings ist sie dann etwas unruhig und es treibt sie schnell wieder zurück zu ihren Kindern, in deren Nähe sie sich am wohlsten fühlt. Bestimmt ist das alles sehr anstrengend, besonders nachts, wenn man doch gerne etwas länger mal am Stück schlafen möchte. Aber die M's haben ihre Wachstumsschübe und Hungerattacken ausgerechnet offenbar nachts, denn in manchen Nächten ist es schon sehr unruhig gewesen. Aber Piri hat es geduldig ertragen und sich gekümmert. Wäre sie nicht schwarz und hätte Fell, könnte man sicher schon Ringe unter ihren Augen entdecken...
Bei so guter Pflege und Ernährung gedeihen die Welpen ganz prima und jeden Tag bin ich ganz gespannt, wie sie wieder seit gestern zugenommen haben.
Piri nimmt inzwischen auch wieder an kurzen Spaziergängen teil und verschafft sich damit etwas Abwechslung und Bewegung an der frischen Luft. Im Welpenzimmer ist es doch recht warm für ihre Verhältnisse, aber wegen der Welpen ist eine gewissen Temperierung ja nun mal vonnöten.
Am Dienstag hatten wir Besuch von meiner Schwester Tine und ihren beiden Kindern Johanna (13) und Simon (7) sowie ihrem brasilianischen Austauschschüler Artur. Da sie zur engen Familie gehören, durften sie an Piris Wurfkiste und die Welpen beobachten und streicheln. Und wie man sieht, genossen sie dieses Privileg in vollen Zügen - Simon wäre am liebsten vollständig mit in die Wurfkiste gekrabbelt vor Entzücken!
Simon hängt über der Reling
Anfang der 2.Woche konnten die Welpen nur robben und waren wie blinde Maulwürfe. Am Ende der 2. Woche kann man dagegen schon beobachten, wie sie wacker auf ihren kurzen Beinchen durch die Wurfkiste schwanken und ihre Muskeln und ihren Gleichgewichtssinn trainieren.
Auf Lichtreize und auf die Nähe von Menschen oder von Mama Piri reagieren sie schon ziemlich stark und geraten sofort in Aufruhr - quasi aus dem Tiefschlaf heraus - wenn sich in ihrer Nähe etwas tut. Dann wuseln sie alle aufgeregt durcheinander und piepsen und haben Hunger! Nach dem Trinken nehmen sie sich für kurze Momente schon gegenseitig ansatzweise wahr und schmatzen hier und da aneinander herum, - um Sekunden später wieder in süßen Träumen zu versinken.
Der kleine Herr Rosa
Nach der Kaiserschnittgeburt am 21.10. erholten sich Mutter Piri und ihre acht M-chen ziemlich schnell. Den Welpen merkte man bereits nach kurzer Zeit gar nichts mahr an, sie waren schon in der Praxis sehr aktiv am Saugen gewesen. Piri dagegen brauchte natürlich etwas länger, bis sie wieder voll auf dem Posten war. Doch ihre Mutterrolle nahm sie selbst in ihrem noch recht benebelten Zustand ohne Probleme sofort an, wenn auch anfangs noch etwas kraftlos. Piri gab so viel Milch, dass die Welpen schon beim ersten Wiegen am nächsten Tag alle schön zugenommen hatten. Auch in den folgenden Tagen legten alle Welpen weiterhin erfreulich stetig an Gewicht zu. Ein ruhiger und fast immer zufriedenener Wurf, der das macht, was zu tun ist in diesem Entwicklungsstadium: trinken, schlafen und wachsen.
Am Montag, d. 23.10. fuhren Kathi und ich mit Piri und den Welpen wieder in die Praxis nach Süderlügum, um dort alle noch einmal nachkontrollieren zu lassen. Die Tierärztin war mit Piris Naht und Gesamtzustand sehr zufrieden. Auch die Welpen wurden einzeln untersucht. Alle Nabel waren schon gut verheilt. Nur Fräulein Lilas Nabel brauchte noch ein paar Gaben Arnicatropfen, und dann war auch ihr Bäuchlein sauber abgeheilt.
Fräulein Lila
Am nächsten Tag fiel mir abends auf, dass Fräulein Grüns Rutenspitze und auch ihr linker Ohrrand etwas wund und aufgeschürft waren. Zur Sicherheit ließ ich ich das den Tierarzt nochmal anschauen. Nichts Dramatisches, aber doch etwas, was im Auge behalten werden musste.
Am nächsten Tag beriet ich mich auch noch einmal mit meiner Tierheilpraktikerin Christine Wielert, und sie gab mir den Tipp, die betreffenden Stellen mit einer Paste aus Heilerde zu bestreichen. Das machen wir jetzt drei mal täglich und zwar einige Tage lang. Mit der Post kommt morgen hoffentlich noch ein Chinesisches Wund- und Heilpulver, dass ich der Heilerde beimischen werde, und das genial bei Hautreizungen und Wunden wirken soll. In China streut man es nach OP's direkt in die Naht, um die Heilung zu beschleunigen. Ich bin schon sehr gespannt!
Fräulein Grün liegt entspannt schlafend auf der Heizdecke, während ich ihr die Heilerde auftrage.
Nach der Behandlung - ich warte immer etwa eine Viertelstunde nach dem Auftragen, damit die Paste etwas antrocknet - hat Fräulein Grün immer ganz viel Kohldampf, und dann muss Piri ihretwegen noch einmal eine extra Schicht in der Wurfkiste einlegen. Die Geschwister freuen sich und nutzen die Gelegenheit für einen Nachschlag an der Mutterbrust, wenn sie nicht schon tief den Schlaf des Gerechten schlafen.
Makani aalt sich gähnend auf der Decke
Den ersten (Familien-)Besuch gab es gestern schon: meine Eltern und meine Nichte Johanna kamen zum Kaffee (und M&M-Sekt trinken) und durften anschließend ein kurzes Weilchen bei der Wurfkiste sitzen und auch die Welpen streicheln. Piri nahm es total gelassen und legte sich etwas abseits auf das Bett und schaute zu, wie ihre Kleinen bewundert wurden.
Überhaupt verhält sich Piri insgesamt angenehm souverän, auch was das restliche Rudel im Hause angeht. Cuba ihrerseits hat seit dem letzten Jahr ihre Lektion gelernt: sie weiß nun definitiv, dass das Welpengepiepse und -Gequärre nicht mehr in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Dementsprechend hält sie sich freiwillig komplett zurück und vermeidet Konfrontationen. Piris Mutterrolle wird von Cuba somit total respektiert. Das weiß Piri auch, deshalb verhält sie sich auch so entspannt. Bille und Ginger nimmt sie nicht für voll und achtet nur drauf, dass zumindest Ginger draußen bleibt. Bille darf mit rein und bei mir am Schreibtisch liegen. Immerhin.... Nur Bob wird angeknurrt und auf Abstand gehalten, sobald er sich neugierig dem Türschutzgitter des Wurfraumes nähert. Das will Piri absolut nicht haben. Wir achten deshalb von vornherein darauf, dass er sich nicht im Flur vor dem Wurfzimmer aufhält.
Wir freuen uns auf jeden neuen Tag mit unseren M-chen und sind gespannt, wie sie sich - vor allem farblich - in den nächsten Wochen entwickeln werden. So ein bunter Wurf, da bleibt es auf jeden Fall spannend! Diejenigen Welpen, die jetzt noch etwas dunkler sind (Halsbandfarben rosa, lila und grün) werden von Tag zu Tag aufhellen und ihre wahre Farbe immer mehr zum Vorschein bringen. Ich nenne sie der Einfachheit halber erstmal wildfarben. Genauer kann dann meine Zuchtwartin bei der Wurfabnahme am 17.12. die Farben definieren. Da gibt es für mich bestimmt wieder viel zu lernen!