Von vielen Menschen, die sich einen Eurasierwelpen wünschen und bereits Katzen halten, werde ich gefragt, ob denn das problemlose Zusammenleben zwischen Eurasier und Katzen überhaupt möglich sei.
Immer wieder bekomme ich positive Rückmeldungen von Eurasier-"Welpeneltern", dass ihr Eurasier und die bereits vorhandenen Katzen sich im Laufe relativ kurzer Zeit gut aneinander gewöhnt haben und beide Spezies im Haus in der Regel immer Burgfrieden geschlossen haben. Im folgenden Fall von Riekendahl's Lenya kann man sogar von Freundschaft sprechen:
Unsere Wahl ist unter anderem deshalb auf den Eurasier gefallen, weil sich diese Rasse sehr gut mit anderen Haustieren vergesellschaften lassen soll.
Da wir unser Haus seit Jahrzehnten mit Katzen teilen, und dies auch so bleiben soll, war das für uns ein ganz wichtiger Punkt.
Des weiteren war das auch der Grund, warum wir uns für einen Welpen und nicht für ein erwachsenes Tier, z.B. aus dem Tierschutz, entschieden haben. Nichts wäre schlimmer für uns gewesen - und für das Tier - als dass wir uns von dem Hund hätten trennen müssen, weil es mit den Katzen nicht klappt. Also haben wir versucht im Vorfeld schon alle Trümpfe zu ziehen, die es so gibt, damit jede Katze so entspannt ist, wie die Polly hier:
Bei uns leben vier Katzen, zwei Oldies, die mittlerweile 16 und 15 Jahre alt sind. Dazu noch zwei Jungspunde von gerade mal 1 1/2 Jahren.Wir haben vor Lenyas Einzug beschlossen, dass sie ausschließlich im Erdgeschoß unseres Hauses und im Garten leben wird. Die obere Etage ist hundefreie Zone, abgetrennt durch eine Gittertür am Ende der Treppe, unter der die Katzen ohne Probleme durchlaufen können. Zum Keller hin gibt es eine Katzenklappe, durch die Lenya am Anfang zwar noch gepasst hätte. Mittlerweile natürlich nicht mehr.
Im Erdgeschoss gibt es für die Katzen diverse Möglichkeiten, sich vor dem Hund in Sicherheit zu bringen. Sofern das denn nötig sein sollte. :) Heißt, wir haben einen großen Kratzbaum und eine Kratztonne, auf die Lenya beim besten Willen nicht rauf kommt. Außerdem sind die meisten Katzen ja in der Lage, überall raufzuspringen. Bis auf Kater Mick, der rutscht beim Springen immer ab….aber das ist eine andere Geschichte. ;-)
Wir haben die Zeit bei Ulrike sehr intensiv genutzt und Lenya, ab der 3. Lebenswoche, mehrmals besucht. Dadurch konnten die Katzen den Hundegeruch an uns schon mal kennenlernen, so dass schon ein ganz klein wenig Vertrautheit bei Lenyas Einzug da war.
Als wir Lenya dann zu uns geholt haben, haben wir sie gleich mit allen Katzen bekannt gemacht. Die beiden jüngeren waren von vornherein sehr neugierig. Die beiden älteren mussten wir überzeugen, bzw. überzeugen wir immer noch.
Wir haben alle Türen offen gelassen, so dass die Katzen von sich aus entscheiden konnten, ob sie beim Hund bleiben möchten oder lieber ins sichere Obergeschoss gehen. Lenya ist in den ersten Wochen immer im Geschirr gewesen und an der Welpenschleifleine. So konnten wir verhindern, dass aus dem Welpengehoppse eine wilde Jagd nach den Katzen wird. Sobald sie auch nur den leisesten Ansatz einer Jagd zeigte, haben wir dies unterbunden, in dem wir sie an der Leine zurück genommen haben.
Mit den beiden jüngeren Katzen ist Lenya sehr schnell zu einem harmonischen Team zusammen gewachsen. Die drei sind ein Rudel geworden, die sich die morgendliche Kükenration teilen und gemeinsam im Garten herumstöbern und toben. Und gekuschelt wird natürlich auch.
Kater Mick - einer der beiden Oldies - hat sehr lange gebraucht, bis er so viel Vertrauen gewonnen hatte, dass er sich wieder zu uns aufs Sofa getraut hat - trotz Hund.
Wir haben ihn und die Polly immer wieder in den Garten gesetzt, damit die beiden zum einen mal frische Luft schnuppern können. Zum anderen sollten die beiden aber auch live sehen, dass Lenya nichts böses macht.
In so einer Situation ist es extrem wichtig, ganz viel Geduld und einen langen Atem zu behalten. Dann klappt’s auch mit den Katzen. ;-)
Unser Fazit: Mit ganz viel Liebe und Geduld, sehr viel Ruhe und Konsequenz kann die Vergesellschaftung sehr gut klappen. Allerdings kann dies in einem anderen Haushalt schon ganz anders aussehen, denn jedes Tier hat nun mal seinen eigenen Charakter und bringt eine ganz eigene Geschichte mit.
Britta und Jens mit Lenya (9 Monate) aus Bordesholm
März 2017
Mia und Lenya chillen Seite an Seite in der Junihitze im schattigen Garten